Donnerstag, 23. Februar 2017

Tante-Hanna-Laden in Müden: GmbH steht vor Gründung

Tante-Hanna-Laden in Müden: GmbH steht vor Gründung

MichaelGebersFoto: Michael Schäfer

Tante-Hanna-Laden in Müden: GmbH steht vor Gründung

Großer Schritt zur Wiederherstellung der Lebensmittelgrundversorgung in Müden: Zur Gründung der Tante Hanna GmbH haben sich zehn Gesellschafter gefunden, die verbindlich eine Kapitaleinlage in Höhe von jeweils 7500 Euro zugesagt haben. Derzeit erarbeiten Rechtsberater außerdem die finalen Verträge zur Beteiligung der Bürger.


MÜDEN. Um das Projekt als Ganzes zu stemmen, müssen von den Bürgern und Freunden Müdens möglichst 125.000 Euro als weiteres Startkapital aufgebracht werden. Die Gründungsgesellschafter haben sich zum Ziel gesetzt, dass sich mindestens 250 Personen an "Tante Hanna" beteiligen. Dies entspricht etwa zehn Prozent der Einwohner des Faßberger Ortsteils. „Eine breite Basis ist allen Beteiligten wichtig, denn diese steigert die Verbundenheit mit dem Markt“, sagt der Sprecher der Planungsgruppe Michael Gebers. „Damit die Führung des Unternehmens in schlanken Strukturen möglich ist, lenken die Kerngesellschafter, in Zusammenarbeit mit den Geschäftsführern und dem Marktleiter die Geschicke des Marktes.“

Die Bürgerbeteiligung soll über eine typische stille Gesellschaft erfolgen. Zur Einflussnahme soll dem Kreise der typisch stillen Gesellschafter das Sonderrecht eingeräumt werden, einen dreiköpfigen Beirat zu bilden, der die Geschäftsführung überwacht und ihr mit Rat und Tat zur Seite steht.

„Sollte nicht ausreichend stilles Gesellschaftskapital gezeichnet werden, besteht für die einzelnen stillen Gesellschafter noch kein Kapitalverlustrisiko“, betont Gebers. „Die Einzahlungsaufforderung erfolgt erst dann, wenn ausreichend Kapital sichergestellt ist und der Ankauf sowie die Sanierung des Marktes durch die politischen Gremien genehmigt wird und die Umsetzung verbindlich erfolgt.“ Der Rat der Gemeinde Faßberg muss nämlich darüber beschließen, dass das Gebäude des ehemaligen Edeka Braun gekauft und saniert wird.
Zunächst tragen somit nur die Kerngesellschafter in der Gründungsphase ein Verlustrisiko und müssen im Falle des Scheiterns die Gründungs- und Abwicklungskosten tragen. „Dieses Risiko gehen wir bewusst und mit aller Zuversicht ein, dass es gelingt, das Projekt erfolgreich auf den Weg zu bringen“, sagt Gebers.

Das erklärte Ziel der Kerngesellschafter sei es zudem einen Marktleiter zu finden, der perspektivisch auch als Geschäftsführer der GmbH fungieren soll. Hierzu laufen bereits Gespräche. Bis der Markt eröffnet ist und die Geschäfte stabil laufen, sollen Hansjörg Oevermann und Gebers als ehrenamtliche, unentgeltliche Geschäftsführer fungieren. Oevermann soll dabei die Bereiche Recht, Personal, Finanzen und Controlling übernehmen. Gebers soll die strategische Ausrichtung, die Technik, die Gestaltung des Marktes und das Marketing verantworten. Beide setzen zudem auf die Erfahrung, die im Kreise der Gesellschafter vorhanden ist.